Nach Überfällen, Gewalt- oder Missbrauchserfahrungen erleben wir manchmal anhaltende Ängste oder sogenannte Flashbacks (plötzliche lebhafte Erinnerungen an das Erlebnis). Beides kann emotional belastend sein und zum Rückzug aus dem sozialen Leben führen. Besonders partnerschaftliche Beziehungen können darunter leiden, ein erfülltes Sexualleben kann beeinträchtigt sein.

In einer Traumatherapie arbeiten wir zunächst stabilisierend, um das Leben wieder erfolgreich meistern zu können. Zur richtigen Zeit und wenn Sie sich stabil genug fühlen, können wir mit den auslösenden Situationen arbeiten und eine dauerhafte Besserung der Symptomatik erzielen. Dabei geben Sie stets den Takt vor – wir gehen behutsam mit der Psyche um und vermeiden Überlastungen.

Für Patientinnen, die Opfer von männlichen Tätern geworden sind, ergeben sich aus der Arbeit mit mir als männlichem Therapeut Vor- und Nachteile. Einerseits kann der Aufbau einer vertrauensvollen Beziehung etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen, andererseits kann die positive Erfahrung mit einem wertschätzenden und zugewandten Mann dabei helfen, die schwierigen vergangenen Erlebnisse zu verarbeiten und in der Zukunft einen selbstbewussten und gleichzeitig liebevollen Umgang mit Männern zu ermöglichen.


Der Gegenstand der Psychotraumatologie ist ein System, kein einzelnes Element: Es geht um den Menschen in einer gefährlichen und gefährdeten Umwelt, von der er ein Teil ist, auf die er aber auch einwirkt. Daher ist ein ökologischer Ansatz nötig. Die traumatische Situation ist die elementare Beobachtungseinheit der Psychotraumatologie. Traumatisierung kann als Grenzverletzung zwischen außen und innen gesehen werden, d.h. für ein Verständnis der traumatischen Geschehnisse ist eine gleichzeitige Betrachtung des äußerem Geschehens und des innerensubjektiven Erlebens nötig.

aus: Trauma
Referat von Nils Svensson an der International Psychoanalytic University bei Prof. Dr. Heinrich Deserno

Auch in der Traumatherapie kommen gezielt alle therapeutischen Verfahren zum Einsatz:

Kognitive Verhaltenstherapie | Schematherapie nach Young | Berufliches Coaching | Systemische Therapie | Gesprächstherapie nach Rogers | Psychodynamische Verfahren | NLP – Neurolinguistisches Programmieren mit EMDR und Hypnose | Mediation und Konfliktberatung